Deutschland! Deine einzig wirklich nationale Bewegung braucht neue Gaue! Wir rufen alle Kameraden zur Gaugründung auf. Hierzu ließ der Führer der Bewegung höchstpersönlich eine Depesche aufsetzen, die im Folgendem vollständig dokumentiert wird:
Depesche aus dem Büro des Heiligen Führers, Führerhauptquartier
Betreff: Selbstermächtigung zur Gaugründung
Kameraden und Hausfrauen,
nach nunmehr neun Jahren harter Arbeit an der boskopistischen Machtübernahme können wir, die Front Deutscher Äpfel, auf große Werke, auf ganz und gar heldenhafte Taten zurückschauen. Bekannt wie bunte Hunde treiben wir das Fallobst, die Medien und die ganze Soße im Schweinsgalopp vor uns her. Das braune Mus erzittert, jeder Redakteur geifert nach den weisen Worten des heiligen Führers.
Jene Recken und Reckinnen, die diese große und gute Bewegung so groß und gut gemacht haben, seien vom Führer gesegnet bis in die neunte Generation ihrer Söhne. All Ihr, die Ihr so fleißig Blut und Schweiß gelassen habt, fühlt euch mit Dank und Ehre überschüttet.
Aber haltet ein! Bevor Ihr feierfreudig der Apfelkornflasche anheimfallt, denkt an die Tage, die noch kommen und die Schlachten, die noch gewonnen werden müssen. Denn unsere Bewegung ist in keinem Falle so groß, wie sie sein könnte. So immens wie sie über Jahr und Tag gewachsen ist, soll das hier und jetzt nur eine kurze Zwischenstation zu Weltmacht und Weltruhm sein. Ihr Wachstum muss sich weiterhin exponentiell beschleunigen! Daher ruft der Große, Heilige, Unfehlbare Führer den
Vierjahresplan zur Machtergreifung
aus. Dieses ambitionierte und darum richtige Vorhaben ist der persönliche Wunsch des Führers. Er ruft dazu alle bereits etablierten und alle potentiellen Erfüllungsgehilfen auf, sich in die Startlöcher zu begeben, um folgende erste Maßnahmen des boskopistischen Meisterplans umgehend umzusetzen:
Es wird eine Rückbesinnung zu den alten, ursprünglichen Werten der Apfelfront befohlen, jenen Ideen, die unsere glorreiche Bewegung so groß und mächtig gemacht haben: Das Prinzip der Selbstermächtigung gilt als das zentrale Ordnungsprinzip. Es muss erneut öffentlich ausgesprochen und betont werden, um baldig einen zügellosen Obstansturm zu entfesseln. Der ganzen Welt muss die naturgemäße Notwendigkeit vor Augen geführt werden, dass das Schicksal selbst es vorherbestimmt, an der national-boskopistischen Revolution teilzunehmen. Um diese Annektierung von Menschenmaterial zu erreichen, muss das Volk Anknüpfungspunkte haben, muss schnell und zielgenau die Tätigkeit aufnehmen können, muss mit offenem Schoß empfangen werden.
Es ist der Wille des Führers, dass dazu umgehend die vollständige Aufhebung der Gau-Struktur erfolgt. Angelehnt an die Tradition der Altgermanen, Vandalen und Hottentotten (Deutsche Äpfel auch aus Kongo!) wird hiermit die Autonomie frisch geschmiedeter Neuboskopisten gestählt. Die (Traditions-)Gaue sind somit formal den neugegründeten Gruppierungen, deren Form und Benennung ab nun den Gauen gleichgestellt (respektive Kringeln, Landsapfelschaften, Freigauen oder wie auch immer – nennt euch doch, wie ihr lustig seid). Natürlich sollen altgediente Recken und Reckinnen der Sache durch erfahrenen Rat, organisatorischen Überblick und einer Menge Kriegsverletzungen zum Zeigen weiterhin gut zuarbeiten. Altgediente sind freilich vorgemerkt für gutbezahlte Bauchkraul-Pöstchen, Mittel sind für nach der boskopistischen Revolution bereitgestellt.
Damit kann die Machtübernahme kommen. Beschwerden, Hinweise und “konstruktive” Verbesserungsvorschläge werden vom Amt für Befehlsverweigerung aufgenommen (netzmeister@apfelfront.de).
Nationaler Boskopismus – jetzt, jetzt, jetzt.
Auf die kommenden 991 Jahre!
i.A.
Hl. Führer der Front Deutscher Äpfel