Rückschau auf eine Dekade satirischen Protestes. Vorschau auf die Zukunft satirischen Schaffens.
Leipzig hält den Atem an – bewegte Bürgerinnen und Bürger „spazieren“ gegen die „Islamisierung des Abendlandes“. Die Hypestadt Hypezig, das weltoffene Leipzig, die Heldenstadt der Friedlichen Revolution ’89, dies sind Etiketten, die gern benutzt werden, doch nicht überall ist Sonnenschein. Die belesene “Bücherstadt Leipzig” einerseits – keine kleine Zahl politischer Analphabeten andererseits.
Nicht das erste Mal haben sich die engagierten Teile der Stadtgesellschaft der organisierten politischen Doofheit zuhauf auf der Straße entgegengestellt. Schon in den 2000ern entäußerte sich die Deutsche Angst in der Forderung nach „nationalem Sozialismus“. Die Front Deutscher Äpfel, deren Erfinder*innen schlicht gelangweilt waren vom Protest der „Zivilgesellschaft“, hat in ihrem Buch diese Entwicklung und ihre eigene Geschichte porträtiert. Anlässlich der Buchmesse „Leipzig liest“ werden die Mitglieder und Mitautor*innen eine lesende Inszenierung auf die Bühne bringen, eine inszenierte Lesung – gegen die Furie des Verschwindens.
Besondere Sahnehauben:
1. Die FDÄ bietet im Vorfeld der Lesung eine lichtbildgestützte Drahteselrundfahrt an “Orte des Leipziger Anti-Nazi-Protests (1990-2014)” von 16:30 Uhr bis ca. 18.45 Uhr (Endpunkt: Galerie KUB) an. Interessierte schreiben bitte eine elektropostalische Nachricht an: propaganda@apfelfront.de mit der Betreffzeile „Anmeldung Drahteselrundfahrt“
2. Die Filmpremiere des neuen Apfelfront-Films über die 10-Jahres-Gala – erwarten sie jene Höhepunkte die Ihnen vor Ort entgangen sind (weil Sie eingeschlafen sind, oder gar nicht da waren. Schämen Sie sich!).
Inszenierte Lesung: Galerie KUB, 12. März 2015, 19.00 Uhr Eine Veranstaltung der FDÄ in Kooperation mit der Galerie KUB.